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Innehalten - bitte lesen!



Wird bei dir die Zeit auch immer schneller? Hast du oft das Gefühl keine Zeit zu haben? Aus meiner Sicht ist das Immer-wieder-Innehalten wichtiger denn je. Die Zeit ist zu schnell geworden für uns, deshalb braucht unsere Seele das Verlangsamen wie einen Bissen Brot. Es lässt sich so leicht aufschieben, das Innehalten, weil es ja nicht dringend ist: Dafür hab ich jetzt keine Zeit. Umso wichtiger ist es!


Ich möchte dir dazu meine gestrige Erfahrung erzählen: Es mir selbst wieder passiert. Mein Tag war voll. Getaktet. Zwar viel Angenehmes dabei, dennoch: ein unangenehmes, gestresstes Gefühl in mir.


Mit meiner Kollegin hatte ich einen Focusing-Termin – wir begleiten uns regelmäßig gegenseitig. Ich war stark in Versuchung abzusagen, weil mein Tag zu voll war. Aber ich weiß jetzt ist es am wichtigsten zu fokussieren um diesem starken Sog, den ich spüre gegen zu wirken.

Beim Innehalten bemerke ich erst, wie unangenehm es sich anfühlt. Der Tag ist ganz einfach zu voll. Die innere To-Do-Liste zieht und wenn ich in meinen Körper hinein lausche, so spüre ich einen Druck am Brustbein. Es fühlt sich richtig unangenehm an. Der Druck hat sich auf mich drauf gesetzt. Da spüre ich jetzt hin und lege die Hand drauf. Ja, ich weiß, jetzt wird es für viel zu „esoterisch“ zu pathetisch, zu „spürig.“ Ich kenne das allzu gut bei mir, dass bei manchen Schlüsselworten meine innerer Zweifler alarmiert ist: Vorsicht! Esoterik! Panik! Stopp! Ja, obwohl ich mit diesen Prozessen sehr vertraut bin, ist mein Zweifler dennoch oft da und in Alarmbereitschaft. Ist ja auch gut so, der passt auf mich auf.


Der Skeptiker kommt auch schon um die Ecke. Er hat eine schwere Kitsch-Allergie und warnt: Ja, eh! Jetzt kommt das kitschige „Ich hab mich lieb“. Das kenn ich, dass ich dann gleich abhauen will. Wenn es dir auch so geht: Bitte gib mir ein Chance, bleib noch da und lies weiter – es lohnt sich.

Es ist nämlich oft so einfach und so wirksam. So einfach, dass es kitschig wirkt.


Gut, ich bleibe also bei der Wahrnehmung des Drucks auf meinem Brustbein und erst beim genauen Hinspüren merke ich, wie stark der Druck ist – wirklich unangenehm. Ich bleibe mit der Aufmerksamkeit dort und widme mich diesem Druck. Die Hand liegt noch immer dort, auf dem Brustbein, bzw. auf dem Pullover über meinem Brustbein. Dann kommt der Impuls, die Hand auf die Haut zu legen und gleich fühlt es sich ganz anders an. Direkt. Warm. Ganz bei mir. Der Zweifler in mir ist erstaunlich still, ich glaub, er ist grad selbst erstaunt. Der Druck wandelt sich in Wärme. Es ist einfach nur angenehm und die Hand liegt da wie mit einer Magnetkraft festgehalten. Ich bleibe da. Meine Begleiterin ladet mich dazu ein, es einfach nur wahrzunehmen und dem noch Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken. Und ehrlich gesagt: Ich will eh noch bleiben. Weil es so wohlig ist. Weil es so einfach ist. Weil es sich so friedlich und richtig anfühlt. Das Innehalten.


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Das ist die Beschreibung eines Focusing-Prozesses. Jedes Mal ist es anders und es heißt nicht, dass bei jedem das Auflegen der Hand am Brustbein zu einer Entlastung führt. Es ist das genaue Erspüren und Erforschen, was gerade wahrgenommen wird, was gebraucht wird. Das Auflegen der Hand wirkt auch heute sehr wohlig für mich, aber in ein paar Tagen brauche ich vielleicht wieder etwas anderes.

Der hier kurz beschriebene Prozess hat gut 20 Minuten gedauert. Es war ein langsames Herantasten. Es ist immer wieder aufs Neue eine spannende Entdeckungsreise. Innehalten – hineinspüren – verlangsamen – wahrnehmen – annehmen es sich wandeln lassen. Ganz sanft und tiefgehend.

Ich kann diesen Focusing-Prozess auch allein machen, aber in Begleitung hat er eine ganz andere Qualität. Da werde ich immer wieder zum Verlangsamen eingeladen, zum Innehalten, zum noch genauer Hinspüren und so kann sich sehr oft ein Schmerz in einen Schatz verwandeln.


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Wenn auch dir grad alles zu schnell und zu viel ist, dann empfehle ich dir: Vergönn dir das. Das Innehalten. Das Hineinspüren, das Erkunden, was du gerade brauchst. Je voller dein Leben gerade ist, umso dringender brauchst du das. Es ist wichtig. Aber da es vielleicht nicht dringend wirkt wird es leicht aufgeschoben - die scheinbar dringenderen Angelegenheiten drängen sich vor. Aber was gibt es wichtigeres als deine Gesundheit? Um die geht es nämlich. Und es liegt ganz an dir es auch dringend zu machen, bevor dein Körper es dringend macht. Sehr gerne begleite ich dich bei diesem Hineinhorchen in dich. Es lohnt sich.


(c)foto:Smolka (c)bild:paullanderl


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